17. November 2019

Maike Eggers würzt nach, Fernsehkoch Nelson Müller schaut zu. / Foto: Norman Kalle/ZDF
VON CHRISTIAN HARBORTH
Hildesheim - Eine Lehrerin des Josephinums will Hobbyköchin des Jahres werden: Maike Eggers hat sich in der ZDF-Sendung „Küchenschlacht“ bis ins Finale gekocht. Die Endrunde wird ab Montag um 14.15 Uhr übertragen. Setzt sich die 26-Jährige bis Freitag gegen ihre fünf Konkurrenten durch, ist sie Hobbyköchin des Jahres und bekommt zudem 25 000 Euro vom Sender.
Dass sie etwas vom Kochen versteht, konnte die junge Lehrerin seit April in insgesamt zehn Duellen gegen andere Hobbyköche unter Beweis stellen. Jeweils 35 Minuten hatte sie für die gestellten Aufgaben Zeit – weitere zehn Minuten nahmen die Juroren die Gerichte unter die Lupe.
Lieblingsgericht? Hamburger!
Gemüse möglichst mit Biss kochen, Fleisch zum richtigen Zeitpunkt in der Pfanne wenden und beim Würzen nicht zu viel Kardamom und Kerbel in die Sauce geben – für eine Frau, die Lasagne und selbstgemachte Hamburger als Lieblingsgerichte angibt, versteht Maike Eggers außergewöhnlich viel vom Kochen. „Ich sehe mir extrem viele Kochsendungen an und bereite auch in Gedanken regelmäßig Gerichte zu“, sagt die Frau, die ihr Referendariat am Scharnhorstgymnasium absolviert hat.
Wobei Lasagne und Hamburger auch deutlich simpler klingt als das, was die 26-Jährige am Ende tatsächlich in ihrer Küche zaubert. Denn sogar die Bulette im Brötchen wird in der Regel mit einem kräftigen Käse, einer Birne oder einer süßen Zwiebel-Marmelade gewürzt. „Ich probiere zu Hause viel aus“, erzählt die Lehrerin. „Und dabei geht auch immer richtig viel schief.“ Allerdings bisher nicht bei ihrem Auftritten in der „Küchenschlacht“. Da traf sie immer den Geschmack der Jury.
Eggers hat fast alle Sendungen gesehen
Die „Küchenschlacht“ – laut Sender ist der Name an die positiv besetzte Kissenschlacht angelehnt –läuft seit mehr als zehn Jahren im ZDF und wird von einem Millionenpublikum angeschaltet. „Ich habe von Anfang an zugeschaut“, sagt Maike Eggers. Damals saß sie als 15-Jährige in Aurich vor dem Fernseher –heute macht sie es sich mit ihrem Freund, einem Tierarzt, auf dem Sofa bequem.
Jede Woche treten sechs Hobbyköche gegeneinander an. Von diesen bleiben zwei übrig, die sich am Freitag im Finale ein Kochduell liefern. Ein prominenter Kochprofi steht ihnen zur Seite. In der am Montag beginnenden Finalrunde wird dies Fernsehköchin Cornelia Poletto sein.
Hype am Josephinum
Am Montag will das ZDF auch Grußbotschaften senden. Unter anderem haben sich Kollegen vom Josephinum selbst beim Anfeuern gefilmt. An der Schule vom Domhof, an der Eggers seit Sommer fest als Lehrerin für Deutsch und katholische Religion angestellt ist, hat sich in den vergangenen Monaten sogar ein kleiner Hype um die Lehrerin gebildet. Anfangs wussten nur sehr wenige Kollegen und Schüler von den Fernsehauftritten. Inzwischen fiebert die halbe Schule mit, wenn sich Eggers wieder die Schürze umschnallt.
Dass sie ihre Kochkünste vor Millionen Menschen ausbreitet, hat sie vor allem ihrem Freund zu verdanken. Irgendwann hatte sie einmal gesagt, dass sie auch gern mitkochen würde. Ihr Freund schickte eine Bewerbung ab –nach wenigen Wochen hatte Maike Eggers einen Redakteur des ZDF am Telefon.
Sendungen sind vorproduziert
Zu den Aufzeichnungen der Schau muss sie jetzt immer nach Hamburg fahren. Denn wie so oft im Fernsehbetrieb werden die Sendungen vorher produziert und zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt. Für die Zuschauer spielt das aber keine große Rolle: Die Sendungen wirken so, als wenn sie tatsächlich in Echtzeit liefen. Und die Ergebnisse verrät einem auch niemand vorab.